Durch regelmäßige Aufenthalte auf den Balearen und in der Karibik, sowie auf der ganzen Welt, inspiriert durch das südlichere Licht und die Farbigkeit, zeigt sie uns ihren weiten künstlerischen Spannungsbogen, indem sie ihre Erlebnisse, Beobachtungen und Eindrücke im kleinen Interieurbild regelrecht verstoffwechselt: Fundstücke, Fotos, Meeresgetier, Pflanzen, Impressionen aus der Kunstgeschichte komponiert sie zu einem neuen Raumgefüge. 

Die überaus detailreichen Gemälde, mit ihrer tapisserieartigen Gestaltungen erinnern an Matisse, an Bonnard. Fauvismus. Wilde Expression. Alles ist verspielt, vieldeutig und mehrschichtig. Sie liebt Variationen innerhalb eines Themas und Bildzitate: Interieur mit Fischen, Papageien, chinesischem Porzellan, barockem Mobiliar, Einflüssen aus Retro-Stilen. Sie liebt Rhythmisierungen, benutzt komplementäre Farben als herausfordernde Akzente und macht damit ihre Bildthemen spannend. Sie präsentiert Gegensätze: Organisches und Technisches, schwarz-weiß und knallbunt, groß und klein, geometrisch- perspektivisch und Freihandzeichnung, Illusion und collagierte Wirklichkeit. 

Aus einer perspektivischen Grundidee entwickelt sie die Anlage des konstruierten Raumes, dieser wird regelrecht tapeziert. Die Komposition ergibt sich aus dem Thema des Interieurs: Kinderzimmer, Bad, Wohnraum mit Sammlerstücken, antikes Arztzimmer. Eine Collage entsteht. Erste Collageübermalungen (Acrylfarbe auf Leinwand oder Holztafel) in altmeisterlicher Lasurtechnik, mit Anlage der Schatten, malerischer Verbindung oder Übermalungen der Einzelelemente, perspektivescher Anlage der Teppiche und Einsatz komplementärer Farben, zur Erhöhung der Farbigkeit und Leuchtkraft runden das Bild ab.

Stephanie Bing studierte als Schülerin in der Meisterklasse Malerei des international renommierten Kunstprofessors Klaus Jürgen-Fischer an der Akademie der Bildenden Künste in Mainz.